Ein Mitarbeiter von GASAG Solution Plus hält einen Vortrag vor Fachpublikum

KI trifft Wärmenetz: Unsere Ergebnisse aus KI-Pilotprojekt „Smart Temp“.

Im Mai konnten wir auf dem Kongress „Fernwärme im Wandel“ beim Fraunhofer ENIQ unsere Ergebnisse aus dem KI-Pilotprojekt „Smart Temp – Betriebsoptimierung eines Bestandsnetzes mithilfe von KI“ einem Fachpublikum präsentieren.

Worum geht es im Pilotprojekt Smart Temp?

Smart Temp, entwickelt von unserem Partner SAMSON KT-Elektronik, nutzt Live-Daten, historische Daten und Wetterprognosen, um eine Heizungsanlage kontinuierlich zu optimieren. Für unseren Piloten haben wir eine Berliner Wohnanlage aus den 1970er Jahren mit einem kompakten Nahwärmenetz ausgewählt. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) reagiert das System schneller auf Veränderungen im Wärmebedarf und verhindert Unterversorgung – insbesondere in Übergangszeiten. So wird der Energieverbrauch weiter gesenkt und die Effizienz der Anlage nachhaltig gesteigert.

Unsere Projektergebnisse in Zahlen

Nach der Analyse des vergangenen Winters 2024/25 mit KI im Vergleich zum Winter 2023/24 ohne KI konnten wir im Projekt Smart Temp folgende Ergebnisse festhalten:

  • Die Vorlauftemperatur konnte weiter um bis zu acht Kelvin gesenkt werden – das steigert das Vergrünungspotenzial.
  • Die Rücklauftemperatur konnte um bis zu fünf Kelvin gesenkt werden.
  • Der Wirkungsgrad der Erzeuger stieg an.
  • Die Abnahmeleistung je Außentemperatur konnte im Mittel um rund sechs Prozent gesenkt werden.
  • Es gab keine Mietermeldungen aufgrund von Unterversorgung.
  • Die Optimierung lief dank KI vollautomatisiert – ein manueller Eingriff war nicht notwendig.
Grafische Darstellung des Anlagenaufbaus der Pilotanlage

Die durchweg positive Resonanz der Branchenvertreter nach unserem Vortrag bestätigt, dass unsere Erkenntnisse einen wertvollen Beitrag zur KI-gestützten Netzoptimierung leisten. Mit unserem Pilotprojekt gehören wir zu den Vorreitern auf diesem Gebiet – ein Ansporn, unsere Ansätze weiterzuentwickeln.

Das Projekt geht weiter

Die positiven Ergebnisse haben uns dazu ermutigt, das Projekt fortzuführen. Gemeinsam mit SAMSON KT-Elektronik planen wir bereits die nächsten Schritte zur weiteren Effizienzsteigerung in unseren Nahwärmenetzen. Jetzt soll das gesamte Nahwärmenetz optimiert werden, indem die tatsächlich benötigten Vorlaufsollwerttemperaturen über das Portal an die Wärmeerzeuger in der Energiezentrale weitergegeben werden, um die Netztemperatur weiter abzusenken und nur die Wärme zu erzeugen, die wirklich benötigt wird. Damit sollen die Temperaturreduzierungen vom Verbraucher bis an den Erzeuger weitergereicht werden. Seit dem ersten Quartal 2025 befinden wir uns dazu bereits im Testmodus.